Wer sind die Afghan*innen?
In intensiven fotografischen Einzelportraits von Frauen, Männern, jungen und älteren Menschen afghanischer Herkunft wird eine bunte Vielfalt von ethnischen Gruppen und Persönlichkeiten gezeigt. Neben großformatigen Fotografien werden begleitende Interviewtexte und Zitate der Portraitierten dem Betrachtenden die Menschen Afghanistans näherbringen.
Die Menschen, die in der Ausstellung portraitiert werden, sind innerhalb der letzten drei Jahre mit der Hoffnung nach Schleswig-Holstein gekommen, hier eine sichere neue Heimat für sich und ihre Familie zu finden.
Um Menschen zu finden, die bereit sind, sich und ihr Land dem interessierten Publikum vorzustellen, war Zeit, Vertrauensarbeit und die Unterstützung eines engagierten afghanischen Übersetzers nötig. Zu präsent sind schmerzende Erinnerungen an das geliebte und zugleich beängstigende Land, zurückgelassene Familienmitglieder und Freunde und traumatische Erlebnisse der Flucht.
Neben der Sensibilisierung für die Wahrnehmung , das Verständnis und die Wertschätzung bestehender Unterschiede zwischen der afghanischen und der deutschen Kultur thematisiert die Ausstellung in ihrer Gesamtheit, was uns Menschen im Kern verbindet.
Wenn es unsere Grundbedürfnisse wie Frieden, Gesundheit, Freiheit, Zugehörigkeit, Teilhabe, Akzeptanz und Toleranz sind, die uns Menschen ausmachen, sind wir uns dann nicht alle näher und ähnlicher, als uns oberflächliche Unterschiede glauben lassen?
Und sollte die anfängliche Frage "Wer sind die Afghan*innen?" nicht vielmehr in die Frage "Wer sind wir Menschen?" münden?